Sonntag, 6. Oktober 2013

Tagebucheintrag 06.10. Teil 1


06.10.2013 Teil 1 Stammlager 1 Auschwitz

Heute besuchten wir das Stammlager des Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Das Stammlager ist jedoch nicht das Vernichtungslager.
Im Stammlager waren hauptsächlich Arbeitskräfte für die umliegenden Fabriken und Betriebe untergebracht. Das Stammlager war vor dem Krieg eine polnische Kaserne, wurde dann von den Nazis zu einem Gefängnis für politische Gefangene umfunktioniert. Am Anfang hatte das Lager eine Kapazität von etwa 10.000 Gefangenen.
Jedoch kamen schon 1940 die ersten Transporte mit Juden nach Auschwitz. Das Lager wurde bald ausgebaut, um die Kapazität zu erhöhen.
Später kam noch der Komplex Auschwitz 2 – Birkenau dazu, und in diesem fand die gezielte Massenvernichtung der Juden statt.

Das Lager machte insgesamt einen sehr bedrückenden Eindruck, das Wetter tat sein Übriges. Die Ausstellungen zeigten uns sehr ausführlich das Leben der Lagerinsassen und die Gräueltaten der SS. Am schlimmsten fand ich persönlich den Berg aus 2 Tonnen Haaren, die den Lagerinsassen abrasiert wurden und zu verschiedenen Dingen weiterverarbeitet wurden, z.B. zu Stoffen oder Matratzenfüllung. Stille kehrte bei uns auch bei der Besichtigung des Krematoriums in Auschwitz ein, vor allem, als wir die 72m² große Gaskammer betraten, die 800 Menschen fassen konnte.

Einige von uns kämpften mit den Tränen, als wir eine Ausstellung betraten, die auf der einen Seite Filme zeigte, in denen glückliche jüdische Familien vor dem Krieg zu sehen waren. Auf der anderen Seite wurden Ausschnitte und Aufnahmen aus antisemitischen Reden von Goebbels und Hitler gezeigt.

Am Ende unserer 4-stündigen Führung durch das Lager überreichte Andreas unserem Turiguide (der seinen Job sehr ausführlich, freundlich und gut gemacht hat!) ein Exemplar des Filmes „Schritte ins Ungewisse“, in dem Jugendliche zusammen mit dem Holocaustüberlebenden Heinz Hessdörffer Stationen der Vernichtung in Europa besuchten.


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